Zum Tod von Papst Franziskus: «Einfachheit, die jedes Herz berührt»

Zum Gedenken an Papst Franziskus. Bild und Osterkerze in der Kathedrale Solothurn.

«Papst Franziskus ist heute verstorben. Die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz sind dankbar für das Geschenk seines Lebens an die Kirche und beten für seine Seele», hiess es am Ostermontag auf der Internetseite der Bischofskonferenz. Der Präsident der SBK, Bischof Charles Morerod, erinnert sich in einem Beitrag auf dem Portal kath.ch an seinen ersten Eindruck von Papst Franziskus: «Schon bei meiner ersten Begegnung mit dem Papst (auf dem Gang) war ich von der Einfachheit der Beziehungen beeindruckt. Sein gesamtes Pontifikat bestätigte diese Haltung. Es war wirklich die Art und Weise, wie Jesus den Menschen begegnete …».

Schwerpunkt auf Einfachheit gelegt

Papst Franziskus hat von Beginn seiner Amtszeit den Schwerpunkt auf Einfachheit gelegt hat. Bei seiner Wahl im Jahr 2013 forderte er die Gläubigen lediglich auf, für ihn zu beten.

Seine nicht selten improvisierten Ansprachen, die das Ergebnis seiner jesuitischen Ausbildung sind, lösten oft überraschte Reaktionen aus: Er regte anhand von Fragen zum Nachdenken an und bezog die Verantwortung der Gesprächspartner für das Verständnis besonderer Situationen mit ein.

Zugehen auf die Schwächsten

Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit, auf andere zuzugehen, insbesondere auf die Schwächsten: Wiederverheiratete Geschiedene, Migranten, von der Gesellschaft Ausgegrenzte. Er zeigte sich auch sehr wohlwollend gegenüber anderen Religionen. Zudem verstand er es, Verbindungen zu schaffen, indem er beispielsweise die spirituelle Dimension der Ökologie aufzeigte. Dies ging einher mit Fragen an seine engsten Mitarbeiter in der Römischen Kurie, deren Reform er einleitete, die damit ein ganz neues Mass an Verantwortung für Laien, Frauen und Männer ermöglichte.

Wichtigkeit der Ökumene 

Auch während seines Besuchs in der Schweiz im Jahr 2018 zeigte er, welch grosse Bedeutung er der Ökumene beimisst. In seiner Predigt bei der Abschlussmesse in der Palexpo in Genf hat der Papst daran erinnert, dass das Verzeihen das grösste Geschenk Gottes ist, da sie erneuert und Wunder wirkt. Franziskus’ natürliches Charisma war in der Tat mit dem Geist des Heiligen Franz von Assisi verbunden, dessen Name und Patronat er übernommen hatte: Von Gott begeistert war er selbst von Christus ergriffen. Dies ermöglichte es ihm, einfache und geschwisterliche Beziehungen zu pflegen.»

Grosse Dankbarkeit und Trauer

Die Inländische Mission ist für das Wirken von Papst Franziskus sehr dankbar und trauert mit all denen, für die Papst Franziskus über seinen Tod hinaus ein Beispiel des Glaubens und der Hoffnung ist. R.I.P.

P.S. Eine Würdigung des Schaffens von Papst Franziskus hat Ludwig Ring-Eifel, Chefkorrespondent der deutschen katholischen Nachrichtenagentur (KNA) in Rom, als ein «Pontifikat mit vielen Hoffnung und manchen Enttäuschungen» überschrieben.

Im Webshop der Inländischen Mission ist eine von Stephan Leimgruber herausgegebene Broschüre mit Beiträgen zum breiten Wirken des ersten Papstes aus Lateinamerika erhältlich: «Zehn Jahre Papst Franziskus – eine Würdigung»