Dompfarrer Beat Grögli wird neuer Bischof von St.Gallen

Das 13-köpfige Domkapitel hat Beat Grögli zum zwölften Bischof von St. Gallen gewählt. Nach der Ernennung durch Papst Leo XIV. am 21. Mai verkündete Domdekan Guido Scherrer in der Kathedrale den Namen des Gewählten. «Mit Freude und Respekt nehme ich diese neue, grosse Aufgabe an und danke allen, die mich auf meinem bisherigen Weg ermutigt und unterstützt haben», sagte Beat Grögli nach Bekanntwerden der Wahl.

Für einen Wahlspruch hat sich der neue Bischof bereits entschieden: «In concordiam Christi – herzlich in Christus». «Gott hat in Jesus Christus gezeigt, wie gross sein Herz für diese Welt ist – für alle Welt und für alle Menschen. Das Herz Jesu steht offen für alle. Deshalb ‘cor’, Herz Christi», so Beat Grögli. «Concordiam» – Konkordanz – bedeute das Bemühen, miteinander unterwegs zu sein. Die Konkordanz-Demokratie der Schweiz sei dafür ein beredtes Beispiel. Auch persönlich hat der Wahlspruch für ihn eine wichtige Bedeutung: «Der Glaube an Jesus Christus hat mich zu einem herzlicheren Menschen gemacht.»

Die christliche Botschaft tut der Welt gut

St. Gallen und die Kathedrale kennen Beat Grögli gut. «Als Bischof von St. Gallen komme ich nun in eine neue Verantwortung für das ganze Bistum – mit den unterschiedlichen Regionen und der ganzen Spannbreite von Kirchenbildern und Erwartungen.» Das sei ihm nicht fremd. Grögli sagt: «Es gehörte zu meiner Aufgabe als Dompfarrer, unter dem weiten Dach der Kathedrale verschiedenen Menschen und Anliegen Platz zu geben, ohne die Tiefe zu verlieren. Diese Aufgabe werde ich als Bischof nun in einem grösseren Kontext weiterführen.» Er sei überzeugt, dass die christliche Botschaft der Welt guttue. «Auch als Bischof will ich sie vernehmbar machen, anderen anbieten und mitsorgen, dass es weitergeht.»

Als Bischof wird Beat Grögli Teil des weltweiten Bischofskollegiums unter dem Vorsitz des Papstes. «Dass die katholische Kirche eine weltweite Kirche ist, ist für mich ganz wesentlich. Es bewahrt uns vor einer Nabelschau und öffnet uns für neue Einsichten und Freundschaften», so der künftige Bischof.

Ein bekanntes Gesicht

Beat Grögli leitete bis anhin die Dompfarrei und engagierte sich als Pfarrer der Seelsorgeeinheit Zentrum und als Dekan für die Seelsorge in der ganzen Stadt. Die Kathedrale St. Gallen hat die Eigenart, dass sie sowohl Bischofskirche wie auch Pfarrkirche ist. Durch seine Tätigkeit als Dompfarrer ist Beat Grögli vielen Gläubigen im Bistum bekannt. Er hat die Arbeit geschätzt und gemocht. «Die Aufgabe als Dompfarrer in der Kathedrale als Zentrumskirche habe ich als spannende Netzwerk-Aufgabe erfahren, mit vielen Bezügen zu unterschiedlichen kirchlichen Gruppierungen, zur Kultur, in die Stadt und in die Gesellschaft.»

Beat Grögli wird am 5. Juli 2025 in der Kathedrale St. Gallen zum Bischof geweiht.