Die Bettagskollekte ermöglicht vielfältige Seelsorgeprojekte
Die Inländische Mission unterstützt ein Netzwerk der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit, das in einem partizipativen Prozess – Projekt DACHS 2024 genannt – gemeinsam mit Jugendlichen Antworten zu fünf Themenbereichen erarbeitet, welche über Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Bischofssynode 2024 eingegeben werden. Der Beitrag der IM ermöglicht entsprechende Vorbereitungstreffen in der Schweiz durch Jungwacht Blauring, durch die Fachstelle offene Jugendarbeit, die DAMP (Ministrantinnen und Ministranten) und durch die katholischen Pfadfinder. Bereits an der Bischofssynode 2023 war DACHS in Rom präsent und stiess dort auf offene Ohren.
Den Glauben feiern und leben
Schon seit längerem unterstützt die Inländische Mission die afrikanische Wallfahrt nach Einsiedeln, die jedes Jahr zu einem fröhlichen Erlebnis wird. Das Gleiche gilt für das Adoray-Festival in Zug, das in diesem Jahr vom 10. bis zum 13. Oktober wie gewohnt in der Pfarrei St. Michael durchgeführt wird. Der diesjährige Gast ist der Apostolische Administrator der Diözese Lugano, Alain de Raemy, der dem sonntäglichen Festgottesdienst vorstehen wird. Unter dem Motto «staunenswert schön» treffen sich 14 Adoray-Gruppen aus der ganzen Schweiz.

«Komm, wie Du bist!»
Ein Grossereignis unter diesem Motto – nach der deutschsprachigen Durchführung 2023 beim Kloster Bethanien nun erstmals zweisprachig – ist das diesjährige Metanoia-Festival (Umkehr) auf der Ebene von Vérolliez bei St-Maurice. Am fünftägigen Treffen Mitte Juli 2024 gab es Theateraufführungen, Ateliers, Konzerte, Gebetsabende, Impulse und Gottesdienste. Auch das diesjährige Festival war durch Lebensfreude, Besinnung, Spass und innere Einkehr geprägt, wie uns freudig berichtet wurde. Mit der grossen Open-Air-Show «Die Flamme der Märtyrer» wurde an die Lebenshingabe der Thebäischen Legion auf den Feldern von Vérolliez erinnert. Clown Gabidou verschob als zukünftiger Bergsteiger in seiner Vorstellung gleich die Berge und brachte das Publikum zum Lachen.
«Freut euch in der Hoffnung»
Papst Franziskus gab vor dem Heiligen Jahr 2025 zwei Bibelverse den Teilnehmenden der Weltjugendtagstreffen mit auf den Weg: «Freut euch in der Hoffnung» (Röm 12,12); dazu eine Zusage des Propheten Jesaja (40,31): «Die auf den Herrn hoffen, laufen und werden nicht müde». Diese Sätze prägten auch das deutschsprachige Weltjugendtreffen, das vom 3. bis zum 5. Mai 2024 in Chur stattfand. Von mitreissenden Konzerten über spannende Impulse, vielseitige Workshops bis hin zur Anbetung war alles dabei.
Unterstützt werden auch die «Living Stones»-Mitglieder, welche gratis niederschwellige Kirchenführungen anbieten.

Spezialseelsorge dank Spenden
In den Bistümern der lateinischen Schweiz, wo die Finanzierung der kirchlichen Aufgaben eine weit grössere Herausforderung ist als in der Deutschschweiz, könnte die Spezialseelsorge ohne die Solidarität von Gläubigen aus dem ganzen Land kaum aufrechterhalten werden. In den Bistümern Sitten und Lugano kann die Inländische Mission dank Ihren Spenden die Seelsorge in Spitälern, für fremdsprachige Gemeindemitglieder, in der Jugend- oder Familienseelsorge oder in den Kleinstpfarreien in verzweigten Bergtälern unterstützen.
Hilfe im oberen Maggiatal
Die Besoldung der Priester ist in der Schweiz sehr unterschiedlich und besonders in den Tessiner Bergtälern ein Problem. In dem gravierend unwettergeschädigten oberen Maggiatal betreuen zwei Pfarrer gleich 16 (!) Pfarreien. Die Inländische Mission leistet dort Hilfe, da die Kleinstpfarreien nicht imstande sind, alle Aufwendungen selbst zu finanzieren.
Neben dem oberen Maggiatal unterstützt die IM auch die vier Pfarreien im Valcolla, einem Seitental nördlich von Lugano, und zwei andere Pfarreien, die auf externe Hilfe angewiesen sind. Dies gilt auch für ein Altersheim für Nonnen, wo die Seelsorge mitfinanziert wird.
Unterstützung von Klöstern
Wie schon letztes Jahr unterstützte die Inländische Mission auch den diesjährigen Klostermarkt im Hauptbahnhof Zürich. Die normalerweise hektisch geprägte grosse Bahnhofshalle verwandelte sich am 14. und 15. Juni 2024 in einen Ort der Gelassenheit, wo ungewohnte Gespräche möglich wurden. Eine Besucherin dazu: «Das Betreten des Klostermarktes ist fast wie in eine andere Welt einzutauchen. Es hat eine für den Hauptbahnhof ungewohnt friedliche Stimmung geherrscht.» Die IM unterstützt diese Klosterplattform mit Begeisterung.

Viele Klöster stehen vor grossen Herausforderungen, wie die bisher zwei Tagungen über die Zukunft der Klöster verdeutlichen, welche von der Inländischen Mission in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der Universität Luzern durchgeführt wurden. Für das Kapuzinerinnenkloster auf dem Gubel oberhalb von Menzingen wurde eine kirchliche Stiftung gegründet mit dem Ziel, den Verbleib der Schwestern zu ermöglichen und die Klosteranlage langfristig zu sichern. Die Inländische Mission hat sich mit weiteren Partnern bereit erklärt, dafür eine befristete Projektleisterstelle zu ermöglichen.
Die Klosterlandschaft verändert sich rapide, was die Hochschule Luzern dazu bewog, in Kooperation mit dem Kloster Baldegg ein Klosternetzwerk aufzubauen, um das Zukunftspotenzial der Klöster zu identifizieren und als Ressource für unsere Gesellschaft bewusst zu machen. Auch dazu leistet die IM einen Beitrag.
Die Klostertagungen an der Universität werden im Übrigen weitergeführt, die nächste Veranstaltung wird am Freitag, 31. Januar 2025, durchgeführt.
Kirche und Tourismus
Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Theologische Hochschule Chur in Zusammenarbeit mit dem Verein «Kirchen und Tourismus Schweiz». Diese Institutionen schaffen eine Onlineplattform über das religiöse Erbe in der Schweiz, womit touristisch relevante Angebote der Kirchen (Gottesdienste, Konzerte, spirituelle Wanderungen usw.) besser bekannt gemacht werden sollen. Die IM trägt einen Teil der Initialkosten mit, was eine Hilfe ist, um auf das touristische Förderinstrument «Innotour» des Staatssekretariats für Wirtschaft zugreifen zu können.
Weitere Fixpunkte der Unterstützung
Wie gewohnt unterstützt die IM weiterhin die Kaplanei Rigi-Klösterli, die Bergkapellen Plattenbödeli und Schwägalp sowie die Fazenda da Esperança in Wattwil.
Seelsorge- und Erwachsenenbildungsprojekte in der Stadt Genf verdienen ebenso die Unterstützung der IM, wie auch die Randständigenseelsorge im Freiburgischen und die Ermöglichung von religiösen Sendungen im Rahmen eines regional ausgerichteten Radiosenders.
Besonders prekär ist die Finanzierung des kirchlichen Lebens im Kanton Neuenburg. Dort wird ein grosses kantonales Familienfest unterstützt, das am 25. August 2024 in Neuenburg stattfindet. Die Inländische Mission unterstützt die Weiterbildung von Katechetinnen und Katecheten und übernimmt Materialkosten für den Religionsunterricht. In Lausanne wird eine Broschüre ausgearbeitet, die Kindern zwischen vier und zwölf Jahren helfen soll, einen Todesfall in ihrem Umfeld besser bewältigen zu können.
Die Bedeutung der Bettagskollekte
Mit den Erträgen der Bettagskollekte kann die Inländische Mission in der ganzen Schweiz bedeutende Seelsorgeprojekte und religiöse Grossveranstaltungen unterstützen, die ohne die Hilfe durch die Bettagskollekte gefährdet wären.
Der Vorstand und die Mitarbeitenden der IM danken zusammen mit den Schweizer Bischöfen allen Pfarreien ganz herzlich, die am Bettag selbst oder falls nötig eine Woche zuvor oder danach die Kollekte für die wichtigen Seelsorgeprojekte aufnehmen. Dieser Dank geht insbesondere auch an alle Privatspenderinnen und -spender und an Klöster und Kirchgemeinden, welche ebenfalls Beiträge ausrichten.