Konzilsblog: Die Projektidee
Die neuere Forschung zum II. Vatikanischen Konzil betont, dass das Konzil als Ereignis zu lesen ist, wenn man seiner Dynamik auf die Spur kommen möchte. Dem Ereignis Konzil und den Entwicklungen und Umbrüchen, die damit verbunden sind, würde man nicht gerecht, würde das Konzil nur an den Konzilsdokumenten entlang erinnert werden. Ohne Kenntnis der Entwicklungen könnte man die Texte nicht verstehen. Das, was auf Konzilien immer wieder als pfingstliches Ereignis erfahren wurde, liesse sich nicht nachvollziehen. Eine Annäherung an das Konzil verlangt also, sich die beteiligten Personen, Konzilsväter, Berater usw. vor Augen zu führen, geradezu symbolische Ereignisse in den Blick zu nehmen, die einflussreichen Schauplätze am Rande des Konzils aufzusuchen, Begegnungen nachzuvollziehen usw.
konzilsblog.ch
Der Konzilsblog www.konzilsblog.ch soll während des Konzilsjubiläums 2012–2015 eine niederschwellige detailreiche Erinnerung an die Ereignisse des Konzils ermöglichen.
Viele der Einträge werden in einer «Tagebuchoptik» zurückschauen: «Was geschah heute vor 50 Jahren?». In den Blick kommt dann möglicherweise die Rede eines Bischofs in der Konzilsaula. Gelegentlich wird der Blog die Leser und Leserinnen an Kommissionssitzungen teilhaben lassen, an Treffen der Bischöfe verschiedener Sprachgruppen während oder zwischen den Konzilssessionen. Oder das Auge fällt auf einen Eintrag in einem der zahlreichen Konzilstagebücher oder auf Briefe von Beteiligten.
Weitere Blogs nehmen eine «Themenoptik» ein. Vor dem Oktober 2012 werden zusammenfassend vorbereitende Entwicklungen beschrieben. Manche Blogs machen mit Frauen bekannt, die als Beobachterinnen oder im Umfeld des Konzils eine Rolle spielten. Nicht zuletzt wird es in einer «Rezeptionsoptik» Ausblicke auf die Konzilsrezeption in der Schweiz und in anderen Ländern geben.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schweizer Perspektive auf das Konzil. Jedoch werden darüber hinaus auch andere Länder und Sprachgruppen Interesse auf sich ziehen.
Redaktion
Der Konzilsblog wird von einer vierköpfigen Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Mediendienst Zürich getragen. Die Redaktion besteht aus Arnd Bünker, Leiter des Pastoralsoziologischen Instituts St. Gallen, Eva-Maria Faber, Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie der Theologischen Hochschule Chur, Michael Quisinsky, Theologe und Lehrer sowie Urban Fink-Wagner, Redaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung. Als Mitarbeitende konnten zahlreiche Theologen und Theologinnen aus der Schweiz und dem Ausland gewonnen werden.
Mosaiksteine
Beansprucht wird nicht, mit diesem Konzilsblog neue Forschungsergebnisse vorzulegen. Vielmehr ist es unser Anliegen, aus der Archivarbeit und Forschung der vergangenen Jahrzehnte einige Mosaiksteine aufzunehmen und einem breiteren Publikum einfach zugänglich zu machen. Dabei profitieren wir von zahlreichen Publikationen, die in den vergangenen Jahren erschienen sind.
Wir freuen uns, wenn der Konzilsblog vielen Menschen hilft, das II. Vatikanische Konzil besser kennenzulernen und zu verstehen. Auch hoffen wir, dass solche Erinnerung zu einer intensivierten Rezeption des Konzils beiträgt. Die von uns zusammengetragenen Reminiszenzen können gern in anderen Medien verwendet werden, ggf. natürlich unter Angabe des Autors oder der Autorin und wenn möglich mit Angabe der Internetadresse der Quelle.