Neuer Studiengang erweitert den Weg zu Seelsorgeberufen
Das Seelsorgegespräch findet in einer offenen Athosphäre statt. (Foto: Chance Kirchenberufe)
Die Seelsorge in der katholischen Kirche wird von Priestern, Diakonen und Theologinnen und Theologen mit einem universitären Masterabschluss oder einem bischöflichen Diplom wahrgenommen. Neu soll diese in der Pfarreiarbeit bedeutende Tätigkeit auch von Menschen übernommen werden, die aufgrund ihrer bisherigen Berufstätigkeit keinen Zugang zu einem Hochschulstudium in Theologie haben.
Fachkompetent und praxisnah
Der «Duale Studiengang Seelsorge» ist modular aufgebaut. In einer ersten Phase werden die theologischen Grundlagen vermittelt. Dies erfolgt entweder mit dem Studiengang Theologie am Theologisch-pastoralen Bildungsinstitut der Deutschschweiz (TBI, Zürich) oder am Religionspädagogischen Institut RPI der Theologischen Fakultät Luzern. Diese beiden Ausbildungen können teils berufsbegleitend im angestammten Beruf besucht werden.
Daran anschliessend folgt ein dreijähriges (TBI) beziehungsweise zweijähriges (RPI) Vertiefungsstudium an einer Theologischen Fakultät oder Hochschule der Deutschschweiz (Freiburg, Luzern, Chur). Gleichzeitig sind die Studierenden während dieser zweiten Phase bereits bis zu einem 50-Prozent-Pensum als «Seelsorger/Seelsorgerin in Ausbildung» in einer Pfarrei tätig und durch erfahrene Seelsorger begleitet. Der Studiengang dauert damit insgesamt 5 bis 6 Jahre.
Keine Konkurrenz zu Theologiestudium
Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung und der praktischen Ausbildung besuchen künftigen Seelsorgerinnen und Seelsorger in der dritten Ausbildungsphase die Berufseinführung (weitere 1 bis 2 Jahre) zusammen mit den Absolventen des universitären Theologiestudiums in ihrem Bistum, das mit Zustimmung des Bischofs zur Arbeit in der Seelsorge in der ganzen Deutschschweiz berechtigt.
Der Standartweg der Seelsorgeausbildung in katholischer Theologie steht allen Interessierten weiterhin offen. Dieser umfasst ein Vollzeitstudium mit Bachelor- und Masterabschluss an einer katholischen Theologischen Fakultät.
Antwort auf pastorale Bedürfnisse
Der neue Ausbildungsweg will nicht nur den Zugang zum Seelsorgeberuf erweitern, sondern versteht sich auch als Antwort auf die Bedürfnisse der gegenwärtigen und künftigen pastoralen Bedürfnisse und Herausforderungen. Die Öffnung der Ausbildung über den akademischen Weg hinaus bindet zugleich die vielfältigen Berufs- und Lebenskompetenzen der künftigen Seelsorgerinnen und Seelsorger in die Pfarrei mit ein.
Der Studiengang wurde in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten für Seelsorgeberufe und den diözesanen Personalabteilungen vom Bildungsrat der Katholischen Kirche in der Deutschschweiz entworfen. Der Abschluss berechtigt zusammen mit einem bischöflichen Zeugnis zur Tätigkeit in der Seelsorge in der gesamten deutschen Schweiz. (ms)
Weitere Informationen: Kirchliche Studiengänge Seelsorge
Einblicke in kirchliche Berufe: Chance Kirchenberufe