Kulturausflug der IM nach Pfeffingen, Hofstetten und Mariastein
Pater Peter von Sury OSB spricht zur Geschichte und Bedeutung des Klosters Mariastein. (Foto: ms)
Nach St. Gallen und Solothurn mit ihren beeindruckenden Kathedralen lud die IM am 6. September 2025 zum Kulturausflug nach – Pfeffingen, Hofstetten und Metzerlen ein. Wobei letztere Gemeinde bei Katholiken unter ihrem Ortsteil Mariastein mit dem Wallfahrtsort und Benediktinerkloster sehr bekannt ist.
Pfeffingen: Lange Geschichte, lebendige Pfarrei

Erster Halt auf der Carfahrt durch die schöne Juralandschaft war die Pfarrkirche St. Martin in Pfeffingen (BL). Die Pfarrei ist heute Teil des Seelsorgeverbandes Angenstein im Pastoralraum Birstal des Bistums Basel und verfügt über ein vielfältiges Pfarreileben. Die Geschichte der Pfarrkirche reicht weit zurück (siehe IM-Magazin 2 | 2024). Der Kirchenraum in seiner heutigen Form erfuhr verschiedene Umbauten, bis er 1950 «entleert» und wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurde, wie es Reiseführer und IM-Vorstandsmitglied Urs Staub darstellte.

Nach 70 Jahren wies die Kirche an zahlreichen Stellen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Für eine kleine Kirchgemeinde mit nicht einmal 700 Mitgliedern waren die Kosten in der Höhe von 3,5 Millionen Franken aber nicht tragbar. Nach einer Kostenzusage durch die politische Gemeinde konnte sich die Kirchgemeinde auf die Suche nach weiterer Unterstützung machen. Isabelle Maurer, Präsidentin des Kirchgemeinderates, zeigte sich vor den Teilnehmenden sehr dankbar für die Hilfe der Inländischen Mission, die den Umbau im Rahmen der Frühlingssammlung 2024 unterstützt hatte.
Hofstetten: In Brand gesteckt und zu neuem Leben erweckt

Eine bewegte Geschichte prägt auch die Pfarrkirche St. Nikolaus in Hofstetten-Flüh (SO) im Pastoralraum Solothurnisches Leimental. Während der Französischen Revolution war sie besetzt und geplündert, danach aber wieder in mehreren Etappen ausgebaut worden. Ähnlich wie in Pfeffingen wurde auch diese Pfarrkirche 1963 im Innern komplett erneuert. «Auch dies ein Beispiel für ein Gotteshaus, das nicht im Barock ‹stehengeblieben›, sondern für die Bedürfnisse der Gegenwart und der Zukunft eingerichtet wurde», hielt Urs Staub fest.

Durch Brandstiftung in der Silvesternacht 2021 wurde das Kirchendach stark beschädigt und die Orgel weitgehend zerstört. Zu den notwendigen Instandsetzungsarbeiten wurde die Bauzeit auch genutzt, um den Kirchenraum im Innern licht und hell zu gestalten. Wie Kirchenratspräsident Gustav Ragettli erklärte, kann die 2023 wieder eingeweihte Kirche dank der flexiblen Bestuhlung anstelle von Bänken auch für kulturelle Veranstaltungen über die Pfarrei hinaus genutzt werden. Die IM hat sich im Rahmen der Epiphaniekollekte 2024 darum bemüht, den Fehlbetrag der Renovationskosten decken zu helfen. – Und unmittelbar einen Tag nach dem IM-Kulturausflug konnte in Hofstetten auch die neue Orgel eingeweiht werden.
Mariastein: Pilgerort mit Tradition und neuem Glanz

Die dritte Station des Kulturausflugs galt dem Marienwallfahrtsort in der Gemeinde Metzerlen-Mariastein (SO) und dem gleichnamigen Benediktinerkloster, das im 17. Jahrhundert von Beinwil hierher verlegt, zwischenzeitlich aber auch einmal aufgehoben und 1971 vom Kanton Solothurn wiederhergestellt wurde. Pater Peter von Sury, bis Ende Januar 2025 Abt von Mariastein, erläuterte die Geschichte und Besonderheiten der Klosterkirche und die Aufgaben der gegenwärtig zwölf Benediktinermönche. Sie widmen sich hier der Pilgerseelsorge und dem gemeinschaftlichen Gebet.

1926 wurde die Klosterkirche zur Basilika erhoben und das Marienbild gekrönt. Das Gnadenbild in der Mariengrotte unterhalb der Klosterkirche wird rege besucht, auch wenn Mariastein im Unterschied etwa zu Einsiedeln als regionaler Pilgerort gilt, wie der neugewählte Abt Ludwig Ziegerer erklärte. Zahlreiche Votivtafeln auf dem Weg dorthin verweisen darauf, wir stark die Menschen in ihrem Glauben an die Fürsprache der Mutter Gottes in ihren Anliegen gestärkt wurden. 2026 wird zum Jubiläum der Krönung des Gnadenbildes und als Abschluss des Projektes «Aufbruch ins Weite» auch der neugestaltete Platz vor dem Kloster als Begegnungsort eingeweiht werden. (Text und Fotos: ms)
| Positive Haltungen haben Besucher beeindruckt Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kulturausfluges konnten sich dieses Jahr vor Ort einen Einblick verschaffen, wie Kollekten und Spendengelder an die IM für einen zeitgemässen Erhalt von Kirchen eingesetzt werden. Dabei beeindruckten gewiss die sichtbaren Ergebnisse der baulichen Erneuerungen, vor allem aber auch der Enthusiasmus und die Freude am Dienst in und für die Kirche aller Beteiligten. Peter Hegglin, Zuger Ständerat und Präsident der Inländischen Mission, zeigte sich erfreut über die erfolgreich durchgeführten Projekte, an denen die IM mitgewirkt hatte. Er sprach den Teilnehmenden stellvertretend für alle Spenderinnen und Spender seinen Dank für die Unterstützung zum Erhalt des kirchlichen Kulturgutes aus. (ms) |